Ein etwas anderer Rasenmähroboter – Abschluss des von uns gesponserten Projekts

Im September des letzten Jahres wurden wir Sponsor einer Seminarkursarbeit zweier Schüler des Technischen Gymnasiums der Max-Eyth-Schule Kirchheim Teck. Joachim Reiter und Benjamin Mößner konstruierten über das Schuljahr 2009/2010 einen Rasenmähroboter, welcher auf einem Prinzip basiert, das in dieser Form bisher noch nicht im Bereich des autonomen Rasenmähens angewandt wurde.

Anders als die bisherigen Mähroboter-Modelle fährt er nicht eine mit Kontaktschleifen begrenzten Rasenfläche zufällig ab. Stattdessen wird L.A.R.S. (Lenkbares Autonomes Rasenmäh System), so nannten die Beiden ihr Projekt, funkferngesteuert um die zu mähende Fläche mannövriert. Die Rasenfläche ist nun begrenzt durch den entstandenen Höhenunterschied zwischen gemähtem und nicht gemähtem Gras, der sog. Rasenkante. Diese erkennend folgt ihr der Rasenroboter. Durch das Abfahren der Kante wandert diese immer etwas weiter Richtung Rasenmitte, der Rasen wird so spiralförmig nach innen gemäht. Etwaige Hindernisse werden erkannt und umfahren.

Dieses System bietet den enormen Vorteil, ortsunabhängig zu funktionieren und kommt ohne ein aufwändiges Verlegen der Kontaktschleife aus. Ein Nachteil ist allerdings die durch die Erkennung der Rasenkante bedingte Mindestschnitthöhe.

Der selbst entwickelte Sensor zur Rasenkantenerkennung beruht auf sechs frei schwingbaren Klappen, die im nicht gemähten Rasen nach hinten gedrückt werden, sonst aber in Mittelstellung bleiben. Damit wird die ungefähre Position der Rasenkante relativ zum Mähroboter ermittelt. Abhängig von der Anzahl der gedrückten Klappen und der Geschwindigkeit der Klappenänderungen wird der Kurs des Roboters korrigiert. So pendelt die Rasenkante immer etwa in der Mitte des Rasenmähroboters, ein gleichmäßiges Schnittbild entsteht. Im Idealfall wird nichts mehrfach gemäht wie bei herkömmlichen automatischen Rasenmähern.

Zur serienreife müssten jedoch noch einige Optimierungen vollzogen werden, denn für das komplett autonome Mähen des Rasens dürfte der Roboter die Rasenkante nicht verlieren. Ein kurzes Video und weitere Detailinformationen zum etwas anderen Rasenroboter finden sich auf der Homepage von Benjamin und Joachim. Dort steht auch die Dokumentation des Projekts zum Download bereit.

Die beiden Schüler führten das Projekt komplett selbstständig durch: Von der Konstruktion mithilfe einer CAD Software, über das Platinenlayout und dem Herstellen der Platine bis hin zur Programmierung der Mikrocontroller.

J. Reiter und B. Mößner haben ein Jahr voller neuer Erfahrungen, Problemen und Enttäuschungen hinter sich, aber auch jede Menge dazu gelernt und letztendlich ein perfektes Ergebnis erreicht.  Wir freuen uns, dass wir eine Kleinigkeit dazu beitragen durften dieses Projekt zu ermöglichen und wünschen den beiden Herren alles Gute für ihre Zukunft.

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Antworten zu: Ein etwas anderer Rasenmähroboter – Abschluss des von uns gesponserten Projekts

  • Meiner Ansicht nach ist der Ansatz, einen Rasenroboter ohne Begrenzungskabel zu bauen, sehr interessant. Vor allem für größere Gärten und Wiesen sehe ich hier großes Marktpotenzial. Vielleicht interessiert sich ja der ein oder andere Hersteller von Rasenmähern für die Entwicklung… (die Kontaktadressen stehen oben im Blog-Beitrag)

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